Die Supraporten weisen verschiedene Stilrichtungen auf. Es finden sich naive naturalistische Darstellungen, und sehr dem Expressionismus Ernst Barlachs oder Käthe Kollwitz nahe Abbildungen. Einige weisen eine Haltung auf, die der Neuen Sachlichkeit nahe ist, andere sind dem Heimatstil zuzuordnen. Bei einigen ist auch das Vorbild früherer Comics deutlich zu erkennen. Teils sind es reine Malereien, teils halbplastische oder plastische Darstellungen.
Die Motive reichen von Märchendarstellungen über bäuerliche Lebenswelten, Naturerfahrungen bis zu exotischen Vorbildern (Cowboy und Indianer, orientalische Welten). Bei einer Darstellung fragt man nach dem Weltbild, ein Schwarzer reitet da verkehrt herum auf einem Esel, als ob er es nicht besser wüsste.
Die Künstler sind unbekannt; ggf. könnten sie noch in den Archiven der Wohnungsbaugesellschaft recherchiert werden.
Auf die Supraporten aufmerksam wurde ich durch ein Expose von Joseph Jordan, der ihren Wert erkannte und sie der Schutzgemeinschaft Ramersdorf zur Kenntnis gegeben hat.
Die ausführliche Dokumentation mit allen Abbildungen steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung: Supraporten in der Siedlung Ramersdorf-Süd
Christoph Randl ist Architekt und Mitglied der Schutzgemeinschaft Ramersdorf e.V.
Alle Bilder stammen aus der Triester Straße 16. Fotos: Christoph Randl